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Minimalismus & Entschleunigung

Sammle Momente, nicht Dinge

Sammle Momente
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Konsumwahn vs. Momente

Wir leben in einer Wegwerf-Gesellschaft. Immer das neuste Smartphone, die teuersten Klamotten, die grösste Schmink-Sammlung. Schnell mit dem Auto in die Stadt stressen, nur um unsere Kaufsucht zu stillen. Sind die Dinge dann in unserem Besitz, ist die Freude darüber meist von kurzer Dauer. Bereits ist das nächste Objekt der Begierde im Visier.  Nochmal schnell mit dem Auto in die Stadt stressen, nur um die Kaufsucht erneut zu stillen. Sind die Dinge dann ebenfalls in unserem Besitz, geht das Spiel von neuem los…

Hast du dich eigentlich (abgesehen davon, dass es auf unserem Planeten Menschen gibt, die verhungern) schon einmal gefragt, was du mit dem ganzen Plunder sollst?

Plunder…

  • kostet dich viel Geld
  • raubt dir wertvolle Lebenszeit
  • braucht Platz
  • muss gepflegt, gehegt und abgestaubt werden
  • erzeugt Verlustschmerz, wenn er dir abhanden kommt
  • kannst du sowieso nicht mit ins Grab nehmen

Was erhoffst du dir von all den Dingen, die du dir wie ein Verrückter zusammenkaufst und sammelst?

  • Annerkennung?
  • Status?
  • Beschäftigung?
  • Liebe?

collect moments not things

Ich habe begonnen, meinen Plunder auszumisten. Mit jedem Stück, dass ich verkaufe, verschenke oder wegschmeisse (weil es einfach nur noch Schrott ist), geht es mir um einiges besser. Ich fühle mich freier, weniger gestresst und mein Sparschwein freut sich über Zuwachs.

Stattdessen sammle ich jetzt Momente. Ich geniesse jeden Augenblick, weil ich weiss, dass er einmalig ist und nicht mehr zurück kommt! ich will keine Bedauern äussern müssen und nicht daran denken, was ich in meinem Leben alles verpasst habe, nur weil ich damit beschäftigt war, Dinge zu besitzen, zu pflegen und abzustauben.

Wenn ich alt bin, möchte ich mich an all die schönen, aufregenden und unbezahlbaren Momente erinnern. Wie viele Shirts, Handys oder Autos ich dann besitzt habe, ist mir eigentlich ziemlich schnuppe…

Was sammelst du? Immer noch Plunder oder doch schon Momente?

 photo: unsplash.com
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8 Comments

  • Glücksdetektiv
    01/06/2015 at 15:37

    Erlebnisse anstelle von Besitztümern zu sammeln macht auch nachweislich glücklicher. Eine ganze Reihe von Experimenten konnte das beweisen. Wir haben viel weniger Stress und Zeitaufwand im Vorhinein und weniger Sorgen und mehr Zufriedenheit im Nachhinein, wenn wir in Erlebnisse investieren.
    Das kann bestimmt jeder nachvollziehen, der schon mal tagelang recherchiert hat um das beste Handy mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. Und kaum hat man es gekauft, kommt auch schon ein neues und besseres Modell auf den Markt oder wird das alte Modell im Preis gesenkt….
    Das kann dir mit Erlebnissen nicht passieren, weil sie zu deinen Erinnerungen und somit zu einem Teil deiner Identität werden.

    Reply
  • Patrick
    01/06/2015 at 16:43

    Genau meine Meinung Nicole!!
    Habe hierzu einen änlichen Artikel vor ein paar Wochen geschrieben.

    Ich habe aber auch lernen müssen, dass es eben Menschen auf diesem Planeten gibt, welche alles erdenkliche tun würden um das neue (i)phone oder änliches zu besitzen. Ich denk mir dann: wenn es sie wirklich glücklichmacht, dann sollen sie es sich kaufen. Wehe ich höre dann aber: ach wie gern würde ich das Leben von XY haben 🙂

    lg
    patrick

    Reply
  • Alicia K.
    18/04/2016 at 16:46

    Ja da sprichst oder schreibst du wahre Worte. Erinnerungen geben uns viel mehr, denn die Erinnerungen bleiben ein Leben lang. Sie sind es, die wir mit ins Grab nehmen. Durch das Sammeln von Momenten, Erlebnissen und Erinnerungen wachsen wir weiter. Beim Kauf von Plunder schrumpft nur unser Geldbeutel und der Haufen von nicht genutzten Dingen wächst.

    Reply
    • Nicole
      19/04/2016 at 8:12

      genau, so ist es 🙂 Danke für deinen Kommentar Alicia 🙂

      Reply
  • Auryn
    15/03/2017 at 11:20

    Hallo Nicole
    Da kann ich dir voll und ganz zustimmen! Sehe das genau so 🙂
    Liebe Grüsse,
    Auryn

    PS: Super Blog, sehr interessante Themen! Bin sicher nicht zum letzten Mal hier gewesen 😉

    Reply
    • Nicole
      16/03/2017 at 11:26

      Danke Auryn! 🙂

      Reply
  • jens
    01/06/2021 at 11:29

    Ich habe Mal eine Frage. Seit einigen Jahren sammle ich Film Noirs. (Filme die es nicht bei Streaming Anbietern gibt) und die aufgrund ihres Alters so selten sind, dass man sie teilweise aus dem Ausland importieren muss. Aber diese grandiosen Filme zu schauen verschafft mir ja tolle Momente und Erinnerungen, weil ich nun Mal in der Filmkunst aufgehe. Natürlich ist mir klar, dass ich sie nicht mit ins Grab nehmen kann, aber ich finde es schön sie zu besitzen, damit man sie bei Bedarf wieder schauen kann, weil sie sonst nirgends zu holen sind.

    Es handelt sich hierbei um weit über 200 Filme bisher. Natürlich nehmen sie auch Platz weg und stehen auch meist ungenutzt im Regal. Aber ich kann mich irgendwie nicht von ihnen trennen. Ansonsten bin eigentlich sehr unmaterialistisch. Klamotten, Autos, das neueste Smartphone interessieren mich nicht.

    Ich lebe von Dingen die ich schon seit Ewigkeiten besitze weil ich nicht immer das neueste haben möchte und muss um zum einen nicht diesen Konsumwahn mitzugehen und auch die Umwelt zu schonen.

    Gehört meine Filmsammelleidenschaft dann auch zu dem Thema, dass du ansprichst oder ist dies etwas anderes. Denn ab und zu denken ich schon darüber nach, ob ich sie nicht einfach weggeben sollte. (Ich weiß nicht Mal warum)

    Die Frage ist also wohl ob es Leidenschaften und Hobbys gibt, die hier eine Ausnahme bilden können?

    Reply
    • Nicole
      11/06/2021 at 9:32

      Hallo Jens, schön, dass du eine Leidenschaft für diese Film Noirs hast. Ich beantworte deine Frage für mich so: Solange du die Filme, die wie du sagst, meist nur ungenutzt herumstehen.. dich nicht belasten (weil sie zu viel Platz wegnehmen oder immer abgestaubt werden müssen 🙂 Solange du daraus eine richtig grosse Freude entwickelst, kann es nicht verkehrt sein. Ich meine in meinem Beitrag eher die Sucht, immer wieder Dinge zu kaufen, bei denen die Freude meist nur von kurzer Dauer ist (der neue Pullover zum Beispiel, obwohl man ihn sowieso nur 1-2x anzieht, weil der Kleiderschrank eh schon voll ist, um ihn bei der nächsten Gelegenheit wieder in den Müll oder die Altkleidersammlung zu werfen. Deine Filmleidenschaft wirst du mit ins Grab nehmen und die Erinnerung an diese Freude daran 🙂 Mir persönlich geht es zum Beispiel um einiges besser, wenn ich nicht so viele Dinge besitze. Ich neige dazu, etwas chaotisch unterwegs zu sein und wie weniger ich besitze umso weniger Chaos kann ich damit anrichten. Aber so sind wir Menschen doch verschieden und das ist gut so.

      Reply

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